Der Begriff Nachhaltigkeit wurde im Jahr 1713 vom sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz eingeführt. Nachhaltigkeit war damals ein rein forstwirtschaftliches Prinzip zur Holznutzung, das die natürliche Regenerationsfähigkeit des Waldes berücksichtigt – man sollte also nicht mehr Bäume fällen, als im gleichen Zeitraum nachwachsen können.
Die im Rahmen der globalen umweltpolitischen Debatte seit dem Zweiten Weltkrieg eingesetzte Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (Brundtland-Kommission) dehnte die ursprüngliche Idee auf alle gesellschaftlichen Bereiche aus. Nach dem Brundtland-Bericht (1987) bedeutet Nachhaltigkeit, „die Bedürfnisse der Gegenwart zu erfüllen, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zu gefährden“.
Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1992-1998) ergänzte den Nachhaltigkeitsbegriff um drei Dimensionen – oft auch als Säulen bezeichnet: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Ökologisch nachhaltig ist demnach eine Lebensweise, die nur so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie sich im gleichen Zeitraum regenerieren können. Ökonomisch nachhaltig ist demnach eine Wirtschaftsweise, die dauerhaft aufrechterhalten werden kann. Sozial nachhaltig ist eine Gesellschaft dann, wenn Chancengleichheit aller gesellschaftlichen Gruppen besteht und Konflikte auf friedlichem Wege ausgetragen werden.
Auf der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung im Jahr 2012 beschlossen die UN-Mitgliedsstaaten die Entwicklung weltweit geltender konkreter Ziele für mehr Nachhaltigkeit. Diese sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) sind in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen festgeschrieben und gelten seit 2016. Mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie wurden die Nachhaltigkeitsziele in ein nationales Konzept für Deutschland überführt.
Vision der Agenda 2030 ist es, wirtschaftlichen Fortschritt auf der ganzen Welt in Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Tragfähigkeit der Erde zu bringen.
Die Agenda 2030 wurde unter weltweiter Beteiligung der Zivilgesellschaft entwickelt, im September 2015 von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet, und gilt für jedes Land der Erde.
Ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) berücksichtigen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales. Fünf Kernbotschaften sind ihnen vorangestellt: die Würde des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, den Planeten zu schützen, Wohlstand für alle zu fördern, Frieden zu fördern und globale Partnerschaften aufzubauen.
Um die ehrgeizigen Ziele der Agenda 2030 zu erreichen, ist jeder gefragt, Staaten, Organisationen, aber auch jede und jeder Einzelne.
Wir von S³ sind überzeugt, dass der Wissenschaft eine besondere Rolle bei der Umsetzung der Agenda 2030 zukommt. Denn Wissenschaft kann uns zum einen dabei helfen, die Ursachen für manche Fehlentwicklungen der Vergangenheit zu verstehen und zum anderen die so dringend gebrauchten tragfähigen Empfehlungen für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft geben.
Kernstück der Agenda 2030 ist ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – gleichermaßen berücksichtigen.
Wir von S³ fördern Projekte, die mindestens eins der Nachhaltigkeitsziele adressieren.